Nach 200 Ausgaben listet die AD die 200 wichtigsten Gestalter. Es sind Influencer, die sich nicht zufriedengeben mit dem Istzustand, sondern die Welt schöner machen
Wir lesen: „Capri an seinem wildesten, einsamsten und dramatischsten Zipfel, wo die Insel fast menschlich grausam wird, wo sich die Kraft der Natur unbarmherzig und unvergleichlich offenbart, diese extrem reine und geradlinige Landzunge, die das Meer einst mit ihrer scharfen Kralle aufkratzte. Hier werde ich als Erster mein Haus bauen.“ Curzio Malaparte hatte sein Paradies gefunden. Der 1898 geborene italienische Schriftsteller, dessen politische Einstellungen ebenso wendungsreich waren wie sein Leben, errichtete zwischen 1938 und 1942 auf dem Felsen der Punta del Massullo ein Haus. Die Casa Malaparte sollte zu einer der geheimnisvollsten Architekturikonen der Moderne werden. Mussolinis Schwiegersohn gab die Baugenehmigung, Jean Cocteau, Alberto Moravia und Albert Camus waren da, Brigitte Bardot schritt 1963 über die weite Terrasse hoch über dem Meer in Godards „Le Mépris“, als würde sie nach dem heimkehrenden Odysseus Ausschau halten.
Genau 100 Jahre nach Malapartes Geburtstag reiste Karl Lagerfeld an den nicht nur topografisch schwer zu erreichenden Ort – es gelingt heute kaum, in die Villa vorzudringen. Die Aufnahmen, die er dort machte, sind die wohl eindrücklichsten, die es von der Casa Malaparte gibt. „Ein Haus wie ich“ hatte der Dichter ...”
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